Forschungsmafia: Titelhandel · Forschungsbetrug · Wissenschaftskorruption · Hochschulkriminalität

Anspruch des Prüflings auf Fotokopien aus der Prüfungsakte

Hadmut Danisch
22.4.2013 22:52

Immer wieder melden sich bei mir Leute, denen von Prüfern oder der Prüfungsbehörde – verblüffenderweise sogar von Jura-Professoren und manchmal sogar Staatsrechtlern – verboten wird, die Prüfungsakte einzusehen oder Fotokopien zu fertigen. Was übrigens schon in der Prüfungsrechtsprechung zugunsten der Prüflinge entschieden ist, weil sie das zur Wahrnehmung des Rechtsweges aus Art. 19 IV GG brauchen. (Man sollte sich bei solchen Jura-Professoren durchaus fragen, ob die für ihren Job überhaupt befähigt sein können, wenn sie schon daran scheitern.)

Dazu übrigens auch ein Beschluss des VG Freiburg vom 20.11.2009, 4 K 2096/09.

Plagiatsfall erschüttert Uni Mannheim

Hadmut Danisch
18.4.2013 21:10

Siehe Handelsblatt.

Wobei das Schema ja bekannt ist, dass Diplomarbeiten heimlich als Dissertationen abgekupfert werden.

Mir selbst ist das mit meiner Diplomarbeit so gegangen. Ich hatte einen Parallelrechner aus 13 Tansputern gebaut. Kaum war der fertig und lief, wurde mein Name auf der Platine überpappt und das Ding in einer Promotionsprüfung als Verteidigung der Disseration vorgeführt.

Ich weiß von vielen Professoren, dass die das nach dem Schneeballsystem für normal hielten, dass jede Ebene von den Leuten der Ebene darunter abschreiben darf.

Vor Jahren bat mich mal ein ehemaliger Student der Uni Heidelberg, ihm in einem Beschwerdeverfahren Beistand zu leisten, weil man dort seine Diplomarbeit nicht nur heimlich und ohne Zitat für eine Dissertation verwurstet hatte, sondern sogar noch die Frechheit besaß, ein Patent auf den Namen des Doktoranden zu beantragen. Man vertrat die Meinung, dass Diplomarbeiten doch nicht zitierwürdig und -fähig seien, und dass man sie abschreiben dürfe, weil sie unterhalb dessen wären, wo Wissenschaft anfängt (trotzdem sollten sie zur Promotion reichen…). Und die Sache sei doch bereits damit genug geklärt und aus der Welt geschafft worden, dass man den Patentantrag zurückgezogen habe. An der Promotion sei nichts zu rütteln.

Tja, so läufts.

Professorin für irgendwas – Hauptsache Frau

Hadmut Danisch
14.4.2013 21:22

Was muss ein Professor können? Wozu dient eine Professur?

Ein Fachgebiet beherrschen auf dem er forschen soll? Die Forschung der Fakultät in einem Bereich verstärken? Dem Steuerzahler einen Gegenwert verschaffen? Eine Aufgabe erfüllen? Weiterlesen »

Einfluss der Industrie auf die Wissenschaft – Gefälligkeitsgutachten

Hadmut Danisch
9.4.2013 21:40

In ZDF Frontal 21 kommt gerade ein sehr interessanter Beitrag darüber, wie die Finanznot an den Universitäten sie zwingt, sich gegenüber der Industrie zu Drittmittelhuren zu machen. Müsste demnächst in der Mediathek auftauchen.

6 Millionen Euro DFG-Programmpauschale: Folgen Sie einfach dem Geld!

Hadmut Danisch
1.4.2013 21:17

Ha! Ich hatte es hier ja schon öfters von den dubiosen Programmpauschalen der DFG, die angeblich nur als Begleit- und Verwaltungskosten gedacht und dann doch gänzlich anders verwendet werden. Und die DFG interessiert es nicht einmal.

Angeblich fliegen da gerade mal eben 6 Millionen Euro „Programmpauschale” auf dubiosen Wegen durch ein Exzellenzcluster. Einfach mal so nebenbei und zusätzlich, ohne Abrechnung und in dunkle Kanäle. Weil ja Programmpauschalen nicht abgerechnet werden. So ne Art Zuckerle, das die Wölfe unter sich aufteilen dürfen, das dann sicherlich am Ende in den falschen Taschen landet. Und wieder mal dieselbe Masche, auf die ich schon vor Jahren gestoßen bin: Alles wird in einen großen Pool eingezahlt, aus dem dann das Geld in die verschiedenen Richtungen abfliest, und keiner weiß am Ende, was jetzt welches Geld war.

Und angeblich wäre es ganz einfach, das aufzuklären: Man müsste dem Geld nur folgen. Will man aber nicht. Denn die DFG ist ja hier nicht die Betrogene, auch wenn es aus mancher Perspektive so aussieht, sondern die Geldwäscherin, die diese Programmpauschale ja genau zu diesem Zweck erfunden hat. Und das Thema DFG und Geldwäsche hatten wir hier ja auch schon öfters.

Vielleicht sollte man das in Schmiergeldpauschale umbenennen. Mal sehen, was sich da noch anfindet.

Und wieder mal die Erkenntnis, dass ich doch Professor hätte werden sollen. Wenn da einfach mal so 6 Millionen vom Laster fallen und keinen stört’s, keiner will’s wissen, ist das besser als jeder Bankraub.

Ärger um Schwindel in Mannheim

Hadmut Danisch
1.4.2013 0:15

Auch aus Mannheim ist ein interessanter Fall von Wissenschaftsschwindel bekannt (Danke für die Links!). Weiterlesen »

Die Würzburger Doktorfabrik

Hadmut Danisch
31.3.2013 23:47

Schon ein bisschen älter: Artikel in der ZEIT über die Würzburger Doktorfabrik. Weiterlesen »

Der liebe, gute Professor Mörgeli

Hadmut Danisch
31.3.2013 23:08

Könnt Ihr Euch noch erinnern, was mir damals mit Professor Ueli Mauer von der ETH Zürich widerfahren war? Weiterlesen »

Wie man in Zürich zum Doktorgrad kommt

Hadmut Danisch
28.3.2013 23:12

Interessanter Blogartikel über einen Film des Schweizer Fernsehens über verschleuderte Doktorgrade in Zürich.

Ein “Milz-Qi-Mangel” diagnostiziert

Hadmut Danisch
23.3.2013 21:28

Wieder mal was aus dem Bereich der Verblödung der Universitäten. Scienceblogs.de beschreibt, wie auch in der Medizin der Uni Bonn Hokus Pokus und Esoterik nicht nur angeboten, sondern sogar als Prüfungsfach erzwungen werden. Ganz gruselig.

Laut dieser Seite wurde der Käse sogar offiziell 2003 mit der 9. Revision der Approbationsordnung für Ärzte als prüfungsrelevantes Fach eingeführt.

Ich wüsste ja zu gerne, wer da dahintersteckte.

Hochschule pleite – Studenten ohne Abschluss

Hadmut Danisch
19.3.2013 21:46

Na, sauber mal wieder…

Hochschule Hannover

Hadmut Danisch
17.3.2013 21:09

Da gibt’s mächtig Zoff, die Präsidentin ist zurückgetreten. Und seltsame Personalverhältnisse haben die auch. Aber mit einer schönen Formulierung sind sie da im Präsidium zurückgetreten:

Das Präsidium machte in seiner Rücktrittserklärung deutlich, dass es die Position des Senats als schädlich für die Zukunft der Hochschule bewertet. Es habe sich “eine Vielzahl von Schwachstellen und auch Unregelmäßigkeiten in den Abläufen der Hochschule” offenbart, heißt es in der Erklärung. Und: “Wir scheiden aus unseren Ämtern aus in großer Sorge um die Zukunft der Hochschule Hannover. Die Fähigkeit und Bereitschaft zur Selbstreinigung und Korrektur innerhalb der Gremien ist unseres Erachtens unterentwickelt. Die Hochschule Hannover zukunftsfähig weiterzuentwickeln ist auf dieser Grundlage eine kaum zu bewältigende Aufgabe.”

Dass die Fähigkeit und Bereitschaft zur Selbstreinigung und Korrektur an deutschen Hochschulen »unterentwickelt« ist, ist bekannt. Wenn das ein Grund zum Rücktritt ist, müssten jetzt alle Rektoren und Präsidenten zurücktreten.