Forschungsmafia: Titelhandel · Forschungsbetrug · Wissenschaftskorruption · Hochschulkriminalität

Wissenschaftsfälscherei Wikipedia

Hadmut Danisch
10.12.2010 20:36

Ein aktueller Vorgang wirft (schon wieder einmal) Zweifel an der Seriosität der Wikipedia auf. Wieder einmal habe ich den Eindruck, daß die Wikipedia vor allem aus den Universitäten systematisch kontrolliert, zensiert und als Desinformationswerkzeug benutzt wird. [Update3]

Wer mein Blog liest, weiß, daß ich mich schon öfters darüber gewundert habe, warum zu nahezu jedem deutschen Professor – sei er noch so irrelevant, bedeutungslos oder unfähig – eine Wikipedia-Seite existiert. Das steht in seltsamem Kontrast zu den sonstigen drastischen Löschgewohnheiten der Wikipedia. Viele Seiten wurden – obwohl durchaus von allgemeinem Interesse – gelöscht, weil sie laut Wikipedia-Clique nicht wichtig und relevant genug sind. Aber jeder dahergelaufene Professor – letztlich auch nur irgendein ein Beamter und Lehrer – bekommt seine Wikipedia-Seite. Schon das zeigt ja, daß da was faul ist.

Noch mehr Zweifel ergeben sich, wenn man sich die Seiten mal anschaut. Die lesen sich wie die Lebensläufe aus Bewerbungsunterlagen. Immer nur positivste Personenlobhudelei. Wer wann was wo war, welche Auszeichnungen, welche Veröffentlichungen und ach wie toll. Nur solches PR-Geblubber. Die Leute können noch so doof und unfähig sein oder krumme Dinge gedreht haben – ich habe noch nie irgendetwas kritisches oder negatives auf einer Wikipedia-Seite eines normalen Professors gefunden. Das kommt in Wikipedia nicht vor. Alles eitel Sonnenschein. Und nach Relevanz wird dann plötzlich auch nicht mehr gefragt. Jede noch so belanglose Unwichtigkeit kann genannt werden, solange sie nur die Wiki-Vita aufpeppt.

Und in so manchen Fällen kamen mir die Fomulierungen so verblüffend ähnlich zur Eigenpropaganda der Professoren auf deren Webseiten, Buchumschlägen usw. vor. Es stinkt gewaltig danach, daß die Forschungs- und Universitätsthemen in Wikipedia von übereifig anbiedernden Studenten oder sogar aus den Instituten selbst frisiert und vor allem kontinuierlich überwacht werden. Jede Kritik wird stets mit verblüffender Geschwindigkeit entfernt.

Negativ aufgefallen ist mir das schon vor über zwei Jahren: Irgendein Leser hatte in die Webseite zur Universität Karlsruhe den Verweis auf meine Doku Adele und die Fledermaus aufgenommen. Bei der ich mir ja nun ziemliche Mühe gegeben habe, möglichst viel durch Akten, Kopien, Urteile, Protokolle usw. sauber zu belegen. Das wurde damals sofort mit der Bemerkung gelöscht:

Grund: kein “wissenschaftlich maßgebliches Werk” oder “seriöse Einführungen” – das ist keine neutrale Quelle, enzyklopädisch ungeeignet

Was sich (nur) auf den ersten Blick gehoben liest, bei Licht betrachtet aber nichts anderes bedeutet, als daß man Kritik generell nicht zulässt. Denn was ist schon ein „wissenschaftlich maßgebliches Werk”? Einführung worin? In Hochschulkorruption? Die Wahrscheinlichkeit, in solchen Werken substantielle Kritik zu finden ist nahezu Null. Und das ist offenbar die Absicht. Und die Denkweise stinkt wieder gewaltig nach der notorischen Universitäts-Rabulistik, alles, was einem nicht in den Kram paßt, als wissenschaftlich unbeachtlich abzutun. Die systematisch Einengung des Blickfeldes zur Aufrechterhaltung der Illusion von Wissenschaftlichkeit.

Und Diskussionen um die Seriösität und Redlichkeit der Wikipedia-Löschtruppen gab es in letzter Zeit ja zuhauf. Wenn man sich mal so durch die Blogs liest, wer da so alles Konflikte mit denen hatte und auf welchem Niveau die argumentieren, bekommt man manchmal den Eindruck, es mit einer abgedrehten Sekte zu tun zu haben. Wikipedia als Sammeltopf derer, die nichts besseres zu tun haben und die es nicht so gut können, daß sie dafür Geld bekämen? Löschen als Machtprothese derer, die sonst so gar nichts zu melden haben?

Größte Zweifel also an der Ehrlichkeit der Wikipeden. Dazu kommt noch, daß die sich fast alle hinter Pseudonymen verstecken. Spätestens seit ich diese Blogs hier betreibe, bin ich auf Pseudonyme und Anonyme gar nicht mehr gut zu sprechen, weil sich daraus in Deutschland so ganze Subkultur des Pöbelns, Trollens und Lobbyierens entwickelt hat. Immer mehr Leute machen da so eine Selbst- oder Lynchjustiz auf, indem sie so als Heckenschützen unliebsame Meinungen mit Dreck bewerfen, beschimpfen, agitieren, desinformieren, und sich dabei dahinter verstecken, daß man sie nicht kontaktieren, sie nicht überprüfen, ihnen ihr Verhalten auch nicht vorhalten kann. In Verbindung mit dem Problem der Online-Kommunikation (man hat eben kein Gegenüber, das einem durch Gestik und Mimik vermittelt, wann man zu weit geht) haben sich da übelste Kommunikationsformen entwickelt. Ich merke das auch ab und zu mal hier im Blog, wenn man mal etwas kritisch aufgreift, und dabei einen gewissen Ideologiegruppe angreift, kann man drauf wetten, daß es darauf pseudo- oder anonyme Pöbel-Kommentare und E-Mails gibt. In manchen Kreisen haben sich dieser Meinungsvandalismus und dieses Marodieren gegen die Meinungsfreiheit verfestigt. Im Internet geht es immer mehr zu, wie im Ghetto. Es gilt nicht mehr das Argument, sondern nur noch das Recht des Stärkeren, ausgefochten in Straßenkämpfen. Sieht man auch bei den aktuellen Wikileaks-Kriegen. Was einem nicht paßt, wird per DoS-Attacke angegriffen – oder eben gelöscht. Die ganze Internet-Romantik verkommt zur schnöden Bandenkriminalität.

Und ich habe inzwischen den Eindruck, daß solche Effekte auch in Wikipedia mittlerweile üblich geworden sind.

Gestern hatte ich über die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts und dessen scharfer Kritik am Gutachten des „Nobelpreisträgers” Manfred Eigen berichtet. Ich halte diese Kritik aus drei Gründen für außerordentlich wichtig:

  1. An den Universitäten und im Forschungsbereich herrscht ein rigides – und mit Wissenschaftlichkeit völlig unverträgliches – Ständesystem, in dem der ranghöhere fachlich immer Recht bekommt – und seine Meinung immer weniger begründen muß. Es gibt einen Effekt, daß die Leute mit steigendem Ansehen immer selbstverständlicher als maßgeblich und richtig angesehen werden, während sie gleichzeitig immer schlechter arbeiten und immer weniger sagen. Viele Professoren sind schon nicht mehr in der Lage, ihren Standpunkt zu begründen – was seltsamerweise immer häufiger mit deren abgehobenem Niveau erklärt wird. Es herrscht ein Paradoxon, nämlich daß etwas also umso wissenschaftlich maßgeblicher angesehen wird, je weniger wissenschaftliche Substanz es hat und je weniger darin eine greifbare Aussage liegt.

    Das Bundesverfassungsgericht hat dem eine drastische Absage erteilt und klargestellt, daß es auf Ansehen und Lebenslauf nicht ankommt: Der Prüfer hat sein Gutachten gefälligst nachvollziehbar zu begründen, sonst ist es inakzeptabel. Schon die Tatsache, daß Richter Wissenschaftlern so etwas sagen müssen, ist eine Blamage sondersgleichen.

  2. Einige der Kommentatoren hier bzw. auf Wikipedia meinten, daß es ja auch sein könnte, daß der Prüfer keine Lust hatte oder ein ordentliches Gutachten einfach nicht zum gewünschten Ergebnis geführt hätte.

    Hallo!?Ein vorsätzlich falsches Prüfungsgutachten wäre ja noch schlimmer. Das wäre eine strafbare Falschbeurkundung im Amt.

    Dem Wissenschaftsfälscher Jan-Hendrik Schön wollte man kürzlich den Doktor entziehen. Schreibt aber ein Professor falsche Gutachten – was wegen des unmittelbaren persönlichen Schadens für einen Dritten noch viel schlimmer als gewöhnlicher Forschungsbetrug ist – dann geht man da einfach drüber hinweg.

    Die Befähigung zu selbständigem wissenschaftlichem Arbeiten ist nach dem Landesgesetz eine Voraussetzung für die Professur. Also stellt sich die Frage, warum der Mann Professor werden konnte, wenn er nicht mal in einem Habilitationsverfahren, wo ihm doch klar sein muß, welchen Schaden er damit unmittelbar einer Person und mittelbar einer Fakultät zufügt, ein ordentliches Gutachten abgibt.

    Selbst wenn es Vorsatz oder Lustlosigkeit gewesen wäre – wer wissenschaftliches Arbeiten beherrscht muß wissen, daß man so etwas nicht abgeben kann.

  3. Es herrscht an den Universitäten die Regel, daß den Schaden durch Fehler nicht der Täter, sondern Rangniedrigste zu tragen hat. Baut der Professor Mist, ist der Mitarbeiter schuld. Baut der Prüfer Mist, hat der Prüfling das auszulöffeln. Und so ist es ja auch hier: Der Professor war unfähig, seine elementarsten Dienstaufgaben zu erfüllen, aber der Prüfling mußte den Schaden tragen.

    Es ist von hoher Wichtigkeit für die Wissenschaftshygiene, daß man hier auch mal den Täter und Schuldigen nennt, und nicht immer nur den, der die Prüfung nicht bestanden hat. Und dazu gehört nicht nur die Fakultät, die seit 20 Jahren unfähig ist, ein vernünftiges Habilitationsverfahren durchzuführen, sondern eben auch die Prüfer, die hierzu die Falschgutachten liefern – und sich durch die Manipulation der Stellenbesetzung zutiefst gegen die Wissenschaft vergehen. Und das hat auch was mit Wahrheit, Information und Aufklärung zu tun.

Also hatte ich beschlossen, in den Wikipedia-Artikel über diesen Professor Manfred Eigen eine entsprechende Note aufzunehmen, und habe dabei der Klarheit und Nachvollziehbarkeit wegen aus dem Begründung des BVerfG zitiert – was man zitiert, wird schon nicht durch eigene Umformulierungen verfälscht und entwertet. Schon Minuten später löschte sie jemand mit dem Pseudonym „Hob Gadling” mit dem Kommentar

Kauderwelsch entfernt. Bitte klarer und in verständlicher Reihenfolge formulieren: wer verklagt wen und warum, wer gibt dazu ein Gutachten ab usw.

Die eigentlich immer sehr scharf, präzise und verständlich formulierten und amtlichen Begründungen des BVerfG nennt er „Kauderwelsch”? Sollte man in einem Artikel über Manfred Eigen das gesamte Habilitationsverfahren aufzwirbeln (und gleichzeitig kürzer fassen, wie andere forderten)? Daß der Prüfling – vor allem wenn er durchgefallen ist – als Privatperson einen Anspruch darauf hat, nicht erwähnt zu werden, hat der auch noch nie gehört. Liest sich also schon relativ töricht, und die Einschätzung „Kauderwelsch” ist an sich schon eine Frechheit. Seltsam finde ich auch, daß sie bei Wikipedia im Edit-Modus die Warnung anzeigen „Das Kopieren urheberrechtlich geschützter Werke ist verboten!”, und dann ihre eigenen Truppen mit geklauten (und urheberrechtlich geschützten) Namen rumlaufen. Da weiß man gleich, mit was für Leuten man es zu tun hat – wenn sie sich schon in ihrer Person mit dem Plagiat identifizieren. Gleichzeitig ging in meinem Blog als Kommentar die (von mir nicht freigegebene) Bemerkung

1h5min entfernt wegen Gebrabbel.

ein. Da reichte jemand das Löschen nicht, da wollte mir jemand noch direkt was an den Kopf werfen. [Update1: Siehe die Kommentare unten, das war wohl ein Mißverständnis. Ich laste es Wikipedia aber trotzdem an, denn deren pseudonyme Pöbelei ist ja gerade der Grund dafür, daß man nie weiß, mit wem man es zu tun hat, und daß das nicht vertrauenswürdig ist. Es zeigt, wie die selbst das Vertrauen in die Wikipedia untergraben.]

Inzwischen hat ein anderer Autor (wie ich unter Klarnamen) erneut einen – kürzeren und zurückhaltenderen Absatz eingefügt. Doch auch dies wurde sofort wieder gelöscht, wieder von jemandem mit Pseudonym (hier: „Stahlfresser”) und mit der Begründung:

Na und: Hat er einen Fehler gemacht. Wo ist die biografische und vor allem enzyklpädische Relevanz?

Das heißt, es geht denen gar nicht um die Formulierung oder die näheren Erklärungen. Denen geht es nur darum, daß keine Kritik an deutschen Wissenschaftlern auftauchen kann. Kritik wird systematisch, mit vorgeschobenen Gründen und von vermummten Gestalten gelöscht. Wissenschaftszensur in Reinkultur. Da wird gezielt ein falsches Bild der Wissenschaft aufgebaut und desinformiert. Ich hatte oben erwähnt, daß auffällig viele Wikipedia-Professoren-Webseiten mit Belanglosigkeiten und absurd verstärkten Geringfügigkeiten aufgepimpt sind. Da fragt dann keiner nach der enzyklopädischen Relevanz.

Wäre mein Eintrag nicht gut, zu viel, oder zu wenig, oder zu sonstwas gewesen – man hätte ihn verbessern können. Hat man aber nicht. Man hat ihn komplett gelöscht.

Nachdem mein Eintrag gelöscht worden war, hatte ich auf der Diskussionseite Kritik an der Löschung geübt und gefragt, ob jener „Hob Gadling” in Beziehung zu diesem Professor steht, denn oft werden die Professoren-Seiten von den Instituten selbst frisiert. Und wer unter Pseudonym solche Löschaktionen vornimmt, stellt sich nun mal in den Verdacht. Reaktion beispielsweise von besagtem „Stahlfresser”:

steht Herr Danisch in einer Verbindung zum Kläger?

Das ist doch Kindergartenniveau. Ich stehe nicht nur in keiner Verbindung, und wenn, dann käme es darauf nicht an, denn die BVerfG-Entscheidung ist ja eine objektiv nachprüfbare Tatsache, und ich trete – im Gegensatz zu den Löschtrollen – mit Klarnamen auf, so daß sich jeder informieren kann, ob ich beispielsweise Mitarbeiter des Klägers oder sowas bin. Teile meiner Kritik am Vorgehen wurden sogar direkt selbst wieder aus meiner Kritik entfernt – die manipulieren sogar noch, wie ich mit meiner eigenen Meinung unter meinem Namen in der Diskussion um Löschvorgänge auftrete – und Kritik an ihrem eigenen Verhalten löschen sei einfach.

Rotzfrech – und wie ich meine, strohdumm – ist dabei auch dieser „Hob Gadling” wieder in Erscheinung getreten:

Es tut mir ja leid für Sie, wenn Sie nicht in der Lage sind, Ihre Beiträge zu Artikeln, so zu formulieren, dass ein Nicht-Jurist nach dem ersten, zweiten oder zumindest dem dritten Lesen versteht, worum es geht. Aber das ist Ihr persönliches Problem. Ich habe nichts dagegen, wenn die Information, die Sie gern im Artikel hätten, im Artikel steht, aber dafür muss sie in der Form von Information vorliegen und nicht in der Form von zufällig aussehendem Wortgemisch. Also üben Sie bitte zuerst, wie man so mit Nicht-Juristen kommuniziert, so dass die verstehen, was Sie wollen. Und solche Unterstellungen wie “Steht „Hob Gadling” in irgendeiner Beziehung zu Eigen oder den beteiligten Unis?” führen bei mir nur zu einem müden Lächeln – das bin ich gewohnt von Menschen, die keine echten Argumente haben.

Es war keine Unterstellung, es war eine Frage. Und die hat er nicht beantwortet. Und der Rest ist doch eigentlich nur rotzfreches Gepöbel. Selbstgefälliger und überheblicher geht’s doch kaum noch. Eigentlich klicken sie nur mit der Maus, aber geilen sich am Macht- und Überlegenheitsgefühl des Löschens hoch. Wer so schreibt, hat allen Grund, sich hinter einem Pseudonym zu verstecken.

Zustimmung habe ich da allerdings auch bekommen, ein anderer schreibt:

Auch wenn man Ihren Artikel so vielleicht nicht stehen lassen kann, ist der Wortlaut und das Gebaren von Hob Gadling auch in meinen Augen unangemessen. Es ist schade zu sehen, dass ambitionierte und ernstgemeinte Vorschläge sich mit so einem Verhalten überhaupt außereinandersetzen müssen und sehe hier die Gefahr, dass viele “Spontanbenutzer” deshalb auf kurz oder lang wahrscheinlich sogar gestoppt werden Wikipedia weiter aktiv zu unterstützen. Die Vermutung liegt durchaus nahe, dass hier ein “Manufacturing Consent” Effekt (Chomsky/Herrmann) vorliegt. Dies ist dem Geiste der Wikipedia im Fundament abträglich und es sollte daher entsprechende personelle Konsequenzen (bzgl. Rechte/ Sichtung) nach sich ziehen.

Die Art und Weise, wie da strikt alles gelöscht – nicht nur die Lexikoneinträge, sondern in der Diskussion von mir vorgetragene Kritik – wird und die einen darüberhinaus auch noch beleidigen und noch bis zu mir ins Blog mit Dreck werfen, habe ich als sehr abstoßend empfunden. Also habe ich vorhin in die Kommentarseite dazu noch was geschrieben. Dummerweise ist mir kurz darauf der Browser abgestürzt, weil mir ein Ubuntu-Upgrade im Hintergrund das Binary unter den Füßen weggezogen hatte. Ich dachte eigentlich, ich hätte die Wikipedia-Kommentarseite gespeichert gehabt, aber meine Antwort auf Rob Gadling fehlte einfach. Ich dachte, daß das irgendwas durch den Absturz schiefgelaufen ist, habe das nochmal aus meinem Browser-Cache gekratzt und nochmal reingeschrieben. Und mich versichert, daß es da war. Kurz darauf war es schon wieder weg. Jemand löscht das sofort. Man muß sich da von „Hob Gadling” Frechheiten an den Kopf werfen lassen, und wenn man antwortet, wird es sofort gelöscht. Ich hatte geschrieben:

Dazu will ich mal ein paar Takte sagen:

  1. Ich habe nichts mit dem Kläger zu tun. Und da ich im Gegensatz zu den Löschtrollen hier mit meinem Klartextnamen auftrete, kann man das auch nachprüfen.
  2. Selbst wenn ich etwas mit dem Kläger zu tun hätte – was würde es daran ändern, daß das BVerfG diese Entscheidung so getroffen hat?
  3. Ich bin kein Jurist, sondern Informatiker, und kommuniziere fast nur mit Nicht-Juristen. Ich glaube nicht, daß man sich von einer Comic-Figur darüber belehren lassen müßte, man müssen „zuerst üben, wie man so mit Nicht-Juristen kommuniziert”.
  4. Ich halte das Auftreten von „Hob Gadling” für ebenso dumm und beleidigend wie rotzfrech und unverschämt. Ich sehe überhaupt nicht, woher er seine Maßstäbe nimmt, und woher er glaubt, andere Leute über das Kommunizieren mit „Nicht-Juristen” belehren zu können.
  5. Ich glaube nicht, daß jemand, der eine BVerfG-Entscheidung als „Kauderwelsch” abtut, auch nur entfernt geeignet und befähigt ist, eine „Enzyklopädie” zu schreiben oder Vorgaben dafür zu machen.
  6. Nur weil jemand wie „Hob Gadling” sich freiwillig in der Wikipedia herumtreibt, geht daraus noch überhaupt keine Kompetenz hervor.
  7. Ob ein Argument bei „Hob Gadling” ein müdes Lächeln oder mehr verursacht, ist völlig irrelevant. Leidet offenbar unter Selbstüberschätzung. Wer unter dämlichen Pseudonymen auftritt und unmotiviert komplette Absätze löscht, stellt sich selbst in den Verdacht, Interessen zu vertreten. Und wer schon sein Pseudonym geklaut hat, sollte nicht zu wissenschaftlichen Fragen reinreden können.
  8. Ich bin auch nicht der Meinung, daß eine Enzyklopädie für Erwachsene auf dem Sprachniveau der Sesamstrasse stattfinden oder sich an den Maßstäben von jemandem orientieren sollte, der sich hinter dem Namen einer Comicfigur versteckt, und nicht konkret sagen kann, was er eigentlich will.
  9. Wenn man das Niveau einer Enzyklopädie am gemeinsamen Nenner aller derer ausrichtet, die sich als Löschtrolls freiwillig melden, hat man ziemlich sicher dafür gesorgt, das niedrigste Niveau erreicht zu haben.
  10. Ich halte es aber für eminent wichtig, bei solchen Vorgängen die Quellenauthentizität herzustellen. Die wortwörtlichen Formulierungen halte ich hier bei einem solchen Vorgang für besonders wichtig. Zudem bringt jede Paraphrasierung eine Verfälschung und einen Verlust an Authentizität mit sich. Wer als Ziel eine Enzyklopädie angibt, der muß das Zitat hier höher als die Paraphrase bewerten.
  11. Selbst wenn man der Meinung ist, daß mein Absatz verbesserungswürdig wäre: Dann hätte man ihn eben verbessern sollen. Ihn aber ersatzlos und komplett zu löschen ist schlichtweg Realitätsfälschung, denn die BVerfG-Entscheidung hat ja unbestritten stattgefunden.
  12. Wenn jemand meint, daß der Kläger namentlich genannt werden müßte, dann soll er das eben tun und den Namen reinschreiben. Ich bin der Meinung, daß er ohne Einverständnis nicht zu nennen wäre und daß es in solchen Fällen auch nicht auf die Identität des Klägers ankommt, weil Prüfungsergebnisse allgemein personenbezogene vertrauliche Daten sind – was manche Leute hier offenbar nicht respektieren können. Und deshalb habe ich den Namen auch nicht reingeschrieben. Ich darf im übrigen daran erinnern, daß Wikipedia zu dieser Person auch keinen eigenen Artikel hat, schon daher ist die Forderung nach Nennung des Namens (was bisher übrigens auch keiner begründet hat) dubios. Und wenn man doch der Meinung gewesen wäre, daß der Name anzugeben sei, dann hätte man es ändern und nicht komplett löschen müssen.

Ich halte den Vorgang für ein schönes Beispiel dafür, wie das System der selbsternannten Löschtrolle Wikipedia kaputt macht. Solange Wikipedia es nicht schafft, gegen solche Sittenwächter von eigenen Gnaden vorzugehen, wird sie nie die Qualität erreichen, die den Begriff der Enzyklopädie rechtfertigen könnte. Und solche Wahrheitszensur geht gar nicht. Hadmut Danisch 15:14, 10. Dez. 2010 (CET)

Erst hatte es der schon besagte „Stahlfresser” mit der Bemerkung

(Änderung 82491021 von Hadmut wurde rückgängig gemacht. PA, Beleidigungen etc. entfernt)

und beim zweiten Mal ein gewisser „Seewolf” ohne Bemerkung rückgängig gemacht. Dafür schrieb mir dann jener „Seewolf” in meine persönliche Diskussionseite:

Hallo Hadmut,

ich habe deine persönlichen Angriffe gegen einen Wikipedia-Mitarbeiter jetzt erneut rückgängig gemacht. Wenn du nicht sachlich argumentieren willst, dann bist du hier bei Wikipedia falsch und dir wird das Schreibrecht entzogen werden.

Gruß, Seewolf 15:21, 10. Dez. 2010 (CET)

„Hob Gadling” ein Wikipedia-Mitarbeiter? Setzen die eigene Pöbeltruppen ein? Immerhin ist wenigstens bei diesem „Seewolf” ein Klartextname im Profil zu finden. Angeblich ist es Harald Krichel, also vermutlich der im Vorstand der Wikimedia. Student der Literatur- und Geschichtswissenschaften. Also Hochschulumfeld, Bereich Geistes„wissenschaften”.

Halten wir mal also mal fest:

  • Kritik an einem Professor wurde wiederholt, sofort, komplett, ersatzlos und mit widersprüchlicher Begründung gelöscht, woran mindestens ein „Wikipedia-Mitarbeiter” beteiligt war.
  • Sie belassen es nicht beim löschen, sondern beschimpfen und bepöbeln einen, sogar außerhalb der Wikipedia. Wieder mindestens ein Wikipedia-Mitarbeiter beteiligt.
  • Kritik an ihrem Gebaren beantworten sie nicht, sondern sie löschen sie. Kritik an Wikipedia-Mitarbeitern wird entfernt.
  • Wer Kritik am Wikpedia-Gebaren äußert, dem wird sofort der Entzug des Schreibrechtes angedroht.

Das wichtigste hat dieser „Seewolf” Harald Krichel aber vergessen zu erwähnen: Warum man sich überhaupt noch die Mühe machen sollte, etwas in die Wikipedia zu schreiben um sich dann mit irgendwelchen Pseudonymen herumstreiten zu müssen. Der will mir das Schreibrecht entziehen – dabei habe ich gar keine Lust mehr, dort überhaupt noch mal etwas zu schreiben. Warum sollte man sich noch mit solchen Leuten auseinandersetzen wollen?

Man konnte in den letzten ca. 1-2 Jahren sehr viel über die Streitigkeiten bei Wikipedia lesen. Die hatten mal viele gute Autoren, aber die sind denen angeblich alle davongelaufen, offenbar mit gutem Grund. Kein Wunder, wenn man sich diese Pöbeltruppe anschaut, da scheint nur noch das unterste Gesindel übriggeblieben zu sein. Die hocken jetzt auf einem riesigen Bestand, und kommen sich wunder wie mächtig vor, baden sich in Selbstgefälligkeit, aber die Qualität degeneriert.

Und als eine Auswirkung dessen – und daß in der Wikipedia systembedingt wohl viele Studenten ohne Weitblick und Uni-Assistenten aktiv sind – ist die Wikipedia dadurch extrem anfällig für Fälschung, Desinformation und Propaganda geworden – und damit letzlich zu einem Instrument deutschen Forschungsbetrugs. Was in der Wikipedia steht, ist nicht glaubwürdig, weil es zensiert wird. Die Leute schimpfen immer auf die staatliche Zensur. Die schlimmste ist aber die gesellschaftliche Zensur, die sich immer wieder auch in den Kreisen herausbildet, die so tun, als würden sie die Offenheit verteidigen. Wir brauchen gar keine zentrale und von der Politik unterwanderte Presse, um Desinformation zu betreiben. Das geht auch einfach so von selbst.

Wie man es dreht und wendet, das Ergebnis ist, daß im Wikipedia-Artikel über Manfred Eigen – wie über so viele Professoren – nur Gutes steht. Immer nur Gutes. Alles ganz toll hier.

Die Quintessenz ist, daß jeder, der noch einen Rest von wissenschaftlichem Anspruch hat, oder gar kritischer Wissenschaftler sein will, nicht in der, sondern über die Wikipedia schreibt.

Und langsam drängt sich mir die Frage auf, ob das nicht vielleicht sogar rechtswidrig ist. Vor ein paar Tagen hatte ich an anderer Stelle den Kopp-Verlag zitiert und dafür heftig – mehr oder weniger berechtigte – Kritik erhalten. Wie man denn einen Verlag zitieren könnte, der diesen und jenen Hintergrund habe, und mit der und jener Gruppe in Verbindung stünde (was ich nicht wußte). Es stimmt zumindest, daß man heutzutage sehr genau hinschauen muß, welchen Ursprung die dargebotenen (oder eben auch ausgesiebten) Informationen haben. Und diese Möglichkeit sehe ich bei Wikipedia eben nicht. Ich sehe nur zensierende Pöbelbrigaden, die sich hinter albernen Pseudonymen verstecken und deren Löschphilosophie sehr fragwürdig und offenkundig tendenziös ist. Man weiß und sieht nicht, wer da den Informationsfluß steuert und so massiv in die ein oder andere Richtung biegt. Ich frage mich, ob Wikipedia überhaupt der Impressumspflicht entspricht, wenn man da nie weiß, von wem eine Information lanciert oder zurückgehalten wurde.

Glaubwürdig ist der Laden jedenfalls nicht (mehr).

Update2: Knapp eine Stunde nach diesem Blog-Artikel hat man die zweite Löschung (des oben erwähnten zweiten Eintrags eines anderen Autors zu Manfred Eigen) kommentarlos wieder reaktiviert.

Update3: Und wieder gelöscht. Wieder „Stahlfresser”. Und zeigt sich in der Diskussion zur Seite als ziemlich aggressiv (mir gegenüber) und ignorant. Kennt sich mit Gutachten nicht aus, hat eine ziemlich abstruse Sicht der Dinge, und löscht einfach alles, was in seine Weltsicht nicht paßt. Nomen est Omen. Ich glaube nicht, daß man von jemandem, der sich selbst „Stahlfresser” nennt, viel intellektuellen Dialog erwarten kann.

Festzuhalten bleibt, daß die Wikipedia-Truppe jede Kritik an sich selbst sofort löscht und mit Schreibsperren bedroht, selbst aber ziemlich handfeste Pöbeleien über andere verbreitet. Die halten sich für was besseres als andere Leute.

15 Kommentare (RSS-Feed)

Christian
10.12.2010 23:22
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Hm, wäre es eigentlich rechtlich möglich und sinnvoll eine Art “FreePedia” zu forken, eine mit nur minimaler Kontrolle? Könnte so etwas funktionieren?


Hadmut Danisch
10.12.2010 23:28
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Ich glaube nicht.

Ich habe in letzter Zeit mit diesen ganzen Free-Projekten, auch Software (z. B. Linux) so viel schlechte Erfahrungen gemacht, daß ich mittlerweile zu der Auffassung gekommen bin, daß diese ganze Open-Büchse und die Mentalität, die sich da draußen im Internet gerade so breitmacht, vor allem diese Selbstjustiz und diese Anonym-/Pseudonym-Rotzerei, zusammen nichts Gutes ergeben kann. Das ist einfach viel zu anfällig für Manipulation und Falschinformation.

Das Gegenteil davon hat sich aber leider auch als untauglich erwiesen, nämlich – wie hier schon mehrfach kritisiert – der Peer Review und das Verlagswesen, also die extrem eingeschränkte Veröffentlichungswelt. Da herrscht auch nur Korruption.

Als Lösung kommt mir am ehesten noch eine Art authentifizierte verteilte Publikationsdatenbank vor. Darüber habe ich mal nachgedacht, als ich überlegte, wie man dieses verdammte korrupte Publikationssystem umgehen kann.

Ob das rechtlich geht, weiß ich nicht. Es kommt mir aber seltsam vor, daß die Wikipedia von tausenden von Leuten geschrieben wurde und ein kleiner Haufen damit umgeht, als wäre es deren Privateigentum.


Johnathan
10.12.2010 23:07
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Quote: forschungsmafia.de/blog/2010/12/09/gottinger-nobelpreistrager-zu-damlich-um-gutachten-zu-schreiben/#comment-2986
Zeit: 9.12.2010 23:22
>1h5min entfernt wegen Gebrabbel.
Sorry das kam wohl falsch rüber.

Ich hatte mich auf den Satz:
“Mal sehen, wann die Löschbrigaden […] loslegen.”

Ist aber im Frust mit Wikipedia untergegangen.


Hadmut Danisch
10.12.2010 23:11
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Oh?

Na, gut. Dann habe ich das falsch aufgefasst.

Es ist trotzdem eine Folge dieser katastrophalen Situation, daß man sich dort bei Wikipedia mit irgendwelchen Dummköpfen herumstreiten muß, die pöbeln und sich hinter Pseudonymen verstecken. Wer sich hinter Pseudonymen versteckt und so agiert, der ist dann auch selbst schuld, wenn man ihm solche Vorgänge zuschreibt. Mich kotzt dieses Schattenboxen gegen Pseudonyme, das so zugenommen hat, so sehr an.


Sieh Dir das mal an, nur so als Denkanstoß.
http://knol.google.com/k/knol/Search?q=incategory%3AWissenschaft

Ohne Anonymität gibt es keine freie Diskussion. Aussperren und Löschen zieht Zensur nach sich. Für einen Artikel muß einer zuständig sein. Viele Köche verderben den Brei.

Carsten

Hynkel and Herring
http://www.youtube.com/watch?v=qNaBYSOy1b8


HF
11.12.2010 4:42
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Sind wirklich *alle* “Deutschen Professoren” (TM) in der Wikipedia?
War das schon immer so?
Wie ist die Quote in alten Lexika?
Wie ist das im nichtdeutschen Ausland?
Fragen, die Wikipedia beantworten sollte 🙂

http://de.wikipedia.org/wiki/Vanity_Fair_(Magazin)


Hadmut Danisch
11.12.2010 12:39
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@Carsten: Mag sein, daß es ohne Anonymität keine freie Diskussion gäbe. Daß Aussperren und Löschen Zensur nach sich ziehen, stimmt auch.

Daraus folgt aber nicht, daß eine völlig offene und Anonyme Diskussion automatisch besser ist. Das müßte man separat aufzeigen. (Wenn man sagt, daß es an Punkt A nicht schön ist, folgt daraus nicht, daß es an Punkt B schöner ist, nur weil er woanders ist.)

Das Problem ist eben, daß beide Diskussionsformen bedroht sind, nur durch unterschiedliche Angriffe und von unterschiedlichen Seiten. Und es ist leider so ein Zeitgeist-Phänomen, die „Zensur von unten” zu verleugnen. Es ist halt gerade chic, auf der einen Seite Staat=böse=Zensur zu skandieren und dem so ein Idealbild einer anarchischen grenzenlosen Freiheit gegenüberzustellen. Dabei übersieht man aber, daß leider ein ziemlich großer Teil der Bevölkerung nicht über die charakterliche Ausstattung verfügt, um mit dieser Freiheit so umzugehen, daß sie nicht in einer Weise mißbraucht wird, die eben diese Freiheit anderer verletzt.

Es erinnert mich an die Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Autobahn: Theoretisch könnte man ja sagen, wie es mal so war, daß man auf die Begrenzung verzichtet und sagt, man solle halt so fahren, daß es der Straßen- und Wetterlage, dem Auto und den eigenen Fähigkeiten angemessen ist. Die Realität zeigt aber, daß so viele Idioten unterwegs sind, daß man das mit Rücksicht auf die vernünftigen Fahrer nicht verantworten kann. Man muß einfach einsehen, daß zwar ein Großteil der Bevölkerung damit vernünftig umgehen könnte, es aber trotzdem noch einen viel zu großen Teil von Idioten gibt, mit dem man einfach nicht vernünftig zusammenleben kann, und die rücksichtslos und gefährdend fahren. Aus diesem Grund kann der Straßenverkehr nicht anonym stattfinden, deshalb brauchen wir Autokennzeichen. Ohne wär’s schöner, es geht aber nicht.

Und so kommt’s mir in letzter Zeit im Internet bei Äußerungen auch immer häufiger vor.


yasar
11.12.2010 19:51
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Schönes Beispiel mit den Autos. Der erste Praragraph des StVO (http://www.gesetze-im-internet.de/stvo/__1.html) sollte eigentlich ausreichend sein, alles im Straßenverkehr zu regeln. Er würde vielleicht sogar funktionieren, wenn man in den PKWs nicht anonym, sondern mit Klarnamen unterwegs wäre. So mit Name des Fahrers, des Halters, Anschrift, ggf Telefonnummer halt.

Interessanterweise ist es nämlich so, daß seltenst Fahrzeuge, auf denen dick Firmenlogo, Name und Anschrift der Firma draufsteht mit Fehlverhalten auffallen, und wenn, ist es meist ein situationsbedingter Fehler (z.B. Ampel/Schild/etc. übersehen) und keine Drängelei oder sonstige Nötigung (so kommt es mir jedenfalls vor).

Vielleicht sollte man ja die Anonymytät im Straßenverkehr aufheben. Aber das wird vermutlich wieder zu anderen Problemen führen. (Faustrecht u.ä.).


Hadmut Danisch
11.12.2010 19:54
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Ich hab mir mal noch die weiteren Beiträge von „Stahlfresser” und seine Diskussionsseite angesehen.

  • Der behauptet nicht einmal, Sachkunde zu haben. Er sagt, er könne lesen. Das reiche ihm. Also kein Kontext, kein Wissen über wissenschaftliches Arbeiten.
  • Nachdem sonst nichts über ihn herauszufinden ist, habe ich mir seine Diskussionsseite angesehen. Da ist auch nichts wissenschaftliches, nur so allgemeine Meinungen und Oberflächlichkeiten. Nichts greifbares, mehr so Boulevard-Blabla.
  • Das in seiner Kommentarseite stark vorherrschende Thema ist Homosexualität, so auf Laberebene. Sei ihm gegönnt, aber warum bleibt er dann nicht bei Themen, die ihm liegen?

Da muß man sich schon fragen, auf welchem Niveau sich die Wikipedia bewegt, wenn solche Leute darüber bestimmen, was dort zu sehen ist und was nicht. Und die nehmen für sich in Anspruch, eine Enzyklopädie zu schreiben.


J.
17.12.2010 22:24
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Das geht demnächst raus:

Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit erkläre ich meinen Austritt aus dem Wikimedia Deutschland e.V. zum baldmöglichsten Zeitpunkt.
Das Konzept eines freien Nachschlagewerks in Form eines Wikis ist in Deutschland gescheitert. An die Stelle der Zensur von oben, also von staatlicher Seite, ist die Zensur von unten durch einen inkompetenten und beißwütigen Mob getreten. Wer in der deutschen Wikipedia Information beitragen will, muss diese nicht nur aufbereiten, sondern danach auch in langwierigen Diskussionen deren Relevanz verteidigen gegenüber oftmals aus der Anonymität heraus agierenden Teilnehmern, die diese Relevanz mit rein formalen Argumenten und ohne Sachkenntnis bestreiten.
Ein absolutes Negativbeispiel, wo sogar ein Vorstandsmitglied des Wikimedia Deutschland e.V. beteiligt war, ist unter https://www.forschungsmafia.de/blog/2010/12/10/wissenschaftsfalscherei-wikipedia/ beschreiben.
Unter diesen Umständen sehe ich keinerlei erreichbare Ziele des Wikimedia Deutschland e.V. mehr, die zu unterstützen ich bereit wäre.
Ich ziehe daher die Konsequenz und beende meine Mitgliedschaft.
Mit freundlichen Grüßen


Hadmut Danisch
18.12.2010 0:32
Kommentarlink

„beißwütiger Mob” ist schön und treffend gesagt…


Ralf Schmied
20.12.2010 8:53
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warum zu nahezu jedem deutschen Professor – sei er noch so irrelevant, bedeutungslos oder unfähig – eine Wikipedia-Seite existiert
Nicht belegt, daher nur eine Behauptung.

@Hadmut Danisch: Sich über Zensur beschweren, selber aber einen Spamfilter mit nicht bekannten Zensur-Anti-Spam-Regeln (seems to be spammy) einzusetzen ist kurios.

Wikipedia ist von Lobbyisten und Interessenvertretern bevölkert.
Wikipedia ist kein Community-Projekt mehr sondern wertvolles virtuelles Land, und nichts wird eifersüchtiger und gnadenloser verteidigt als Land.

Eine Alternative kann die Doppellizenz der Wikipedia sein, um Artikel nicht nur in den eigenen Blog zu kopieren sondern auch zu verändern.


Hadmut Danisch
20.12.2010 20:11
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@Ralf Schmied: Völliger Unfug. Das hier ist ein privates Blog und kein öffentliches Medium, nichts mit Monopol oder überragender Stellung und nur zu dem Zweck gebaut, meine eigene Meinung kundzutun. Es kann hier keine Zensur anderer Meinungen geben, weil ich in keiner Weise gehalten bin und es überhaupt nicht Zweck dieses Blogs (oder meine Verpflichtung) wäre, fremde Meinungen wiederzugeben. Die Regel hier lautet: Mein Blog, meine Meinung – Dein Blog, Deine Meinung. Insofern ist es völliger Quatsch, mein Blog als Beispiel für Zensur zu bringen. Wer das tut, weiß nicht, was Zensur ist. Außerdem bin ich für das verantwortlich, was hier im Blog erscheint – also ist es auch meine alleinige Entscheidung, was hier erscheint. Zumal es Bestandteil meiner (!) Meinungsfreiheit ist, meine Meinung so darzustellen, wie ich will, und nicht mit dem Senf anderer. Denk mal drüber nach (und lies mal die Kommentar-Policy, bevor Du sagst, daß die Regeln nicht bekannt seien).

Im übrigen ist es Teil meiner Meinungsfreiheit, meine Meinung auch kundzutun, ohne sie im Einzelnen belegen zu müssen. Denn die Anforderungen an die Meinungsäußerungen dürfen nicht zu hoch sein, sonst hindern sie die Meinungsfreiheit. Wenn man immer erst meinen darf, wenn man die Belege gesammelt hat, ist es für die tagesaktuelle oder anlaßbezogene Meinungsäußerung meist schon zu spät. Wie gesagt, Du solltest Dich mal näher mit Meinungsfreiheit befassen, bevor Du Dich über Spam-Filter und Blog-Artikel mokierst.


Ralf Schmied
21.12.2010 10:11
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Ist schon komisch, weder den CCC noch Hadmut Danisch kann ich von den Vorzügen der Wikipedia-Doppellizenz überzeugen

Zur Meinungsfreiheit.
Mein erster Versuch hier einen Kommentar zu posten, wurde von deinem Zensurfilter mit dem vagen Hinweis “seems to be spammy” zurückgewiesen.
Obwohl mein erster Kommentar weder beleidigendes, gewaltverherrlichendes, unwahres, etc. enthielt, also nichts weiter als eine offen ehrliche Meinung enthielt, wurde er abgelehnt.
So was nenne ich Zensur aka Zurückhalten von Meldungen.

Das Recht auf freie Meinungsäußerung hört da auf, wo die Rechte der anderen beginnen.

Du könntest also problemlos nach einem Urlaub in allen möglichen Foren behaupten: “Der Kaffee dieses Hotels, in dem ich übernachtete, war jeden Morgen sehr dünn.”
Du darfst aber nicht sagen: “Der Kaffee fast aller Hotels an diesem Urlaubsort war dünn.”

Dies wäre falsch und zusätzlich geschäftsschädigend und die Tourismus-Innung könnte dich trotz deiner Auffassung von Meinungsfreiheit verklagen und würde problemlos gewinnen.

Dein Satz “fast alle Professoren …” ist analog nicht durch die deutsche Meinungsfreiheit geschützt.


Hadmut Danisch
21.12.2010 21:34
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@Ralf Schmied: Du redest ziemlich dummes Zeug daher, und es wird durch Wiederholung nicht besser.

Was soll ich mit einer Doppellizenz? Ich halte die Wikipedia-Pfuschereien und -Manipuliationen für unvertretbar und unhaltbar. Und dann soll ich solche Desinformationen auch noch in meinem eigenen Blog wiedergeben? Was soll der Blödsinn? Ich werde doch hier nicht auch noch dieses manipulierte Zeugs wiedergeben.

Und die Spamfilter- und Moderationsfunktion eines privaten Blogs „Zensur” oder „Zurückhalten von Meldungen” zu nennen, ist so ein richtig extra-dickes Beispiel dafür, daß jemand so überhaupt nicht weiß, wovon er redet, und nur daherbabbelt. Laß mich raten: Du bist einer der Wikipedia-Löschtrolle?

Zensur ist, wenn der Staat, ein Monopolist oder jemand mit überragender Marktbeherrschung bestimmte Informationen und Meinungen nicht an die Öffentlichkeit dringen läßt. Zensur ist *nicht*, wenn jemand sein Blog, Buch, Zeitung usw. gestaltet. Ich kann mein Blog gestalten, wie ich will, das hat mit Zensur überhaupt nichts zu tun. Ich halte ja niemanden davon ab, seine Meinung in sein eigenes Blog zu schreiben. Ich bin aber weder inhaltlich, noch rechtlich gehalten oder verpflichtet, jedem Heini, der um die Ecke kommt, hier auf meine Kosten und meine Verantwortung ein Forum zu bieten. Informier Dich erst mal, worüber Du redest, bevor Du anderen Kommentare ins Blog schreibst, in denen Du ihnen Zensur vorwirfst. Das ist so richtig ungebildetes Forengeschwätz.

Und da Recht auf freie Meinungsäußerung hört auch nicht da auf, wo die Rechte der anderen beginnen. Genauso dämliches Gerede. Art. 5 GG sagt, daß die freie Meinungsäußerung ihre Schranken in gewissen anderen (und nicht beliebigen) Rechten findet, und das BVerfG hat mehrfach klargestellt, daß diese Rechte gegeneinander abzuwägen sind und im Zweifel die Meinungsfreiheit in mehreren Hinsichten Vorrang hat.

Und daß ich nicht in einem Forum sagen dürfte, daß der Kaffe in fast allen Hotels dünn wäre, ist auch Unfug.

Und ich muß auch nicht alles durch abschließendes Auszählen bis ins Letzte beweisen, denn damit würde man unerfüllbar hohe Anforderungen an die Meinungsäußerung stellen und diese damit erschweren, was unzulässig wäre.

Und mein Satz ist durchaus durch die Meinungsfreiheit geschützt, denn ich habe ihn nicht aus der Luft gegriffen, sondern jeden Professor, zu dem ich bei meinen Recherchen der letzte Jahre was gesucht habe, eine Wikipedia-Seite gefunden. Vertretbare Stichproben genügen um einer Meinungsäußerung eine hinreichende Grundlage zu geben, ich muß nicht alle 30.000 Professoren nachprüfen. Überhaupt muß eine Meinungsäußerung nicht einmal richtig sein, man darf auch Fehler machen. Man darf nur nicht absichtlich etwas falsches behaupten. Zudem wäre nicht einmal erkennbar, wessen Rechte ich überhaupt verletzte (diese „Rechte der anderen”), wenn ich dieses behaupte.

Abgesehen davon bräuchte ich die Meinungsfreiheit überhaupt nicht, um diesen Satz zu äußern, dazu reicht mir die Wissenschaftsfreiheit, denn die erlaubt auch die Kritik an Wissenschaftlichen Methoden und Ergebnissen, und damit sogar an der Wikipedia. Und die Wissenschaftsfreiheit erlaubt sehr viel mehr als die Meinungsfreiheit.

Wie gesagt, Du redest da so einen Multi-Unsinn daher, daß ich den dringenden Verdacht habe, daß Du ein Wikipedia-Löschtroll sein mußt. Denn die reden auch so einen unqualifizierten Mist daher und halten ihr Bauernwissen kraft Löschtaste für erwiesen und richtig. Der oben zitierte Löschtroll meinte ja auch, er müsse nichts wissen, lesen würde reichen. So gewöhnliches Allerwelts-Lesen reicht halt eben nicht. Man muß sehr viel mehr lesen.