Forschungsmafia: Titelhandel · Forschungsbetrug · Wissenschaftskorruption · Hochschulkriminalität

Früher promovierten die besten, die klügsten, die fleißigsten…

Hadmut Danisch
6.3.2011 15:26

Launiger Artikel über überflüssige Dissertationen und den Niedergang der Promotion in der ZEIT. Zitat:

Der Titel schadet nicht. Das Promovieren, um den Titel zu bekommen, schon.

und

Für die Unis sind Doktoranden günstige Arbeitskräfte. Eine Bekannte hatte mit ihrem Doktorvater zu kämpfen, der versuchte, sie noch am Institut zu halten, als ihre Arbeit längst fertig war. Er hatte immer neue Ausreden, weshalb er noch keine Note geben konnte. Als sie dann auch ohne Note einen guten Job bekam, außerhalb der Uni, spielte sich eine Art Rosenkrieg zwischen den beiden ab. Bis heute verlangt er von ihr noch Nacharbeiten an der Dissertation. Sie schuftet jetzt spätabends und am Wochenende für ihren Ex-Prof, der natürlich immer nur an ihrem Fortkommen interessiert war.

Das Schema kommt mir doch seeehr bekannt vor…

Ein Kommentar (RSS-Feed)

Steffen
7.3.2011 12:27
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“Er hatte immer neue Ausreden, weshalb er noch keine Note geben konnte. Als sie dann auch ohne Note einen guten Job bekam, außerhalb der Uni, spielte sich eine Art Rosenkrieg zwischen den beiden ab. Bis heute verlangt er von ihr noch Nacharbeiten an der Dissertation. Sie schuftet jetzt spätabends und am Wochenende für ihren Ex-Prof”

An ihrer Stelle hätte ich dem Prof schon längst den “Effenberg” gezeigt. Sie hat eine gute Stelle wo sie vermutlich erheblich bessere Referenzen sammeln kann als mit der Promotionsarbeit. Also was soll diese (Selbst)Ausbeutung?

Nachdem ich aus dem Promotionszirkus endlich draußen war, war ich ein paar Monate später so freundlich, nochmal eine Woche an mein altes Institut zu kommen, da mein Nachfolger doch noch einige Anfangsschwierigkeiten hatte. Ich habe das aus reiner Freundlichkeit für den armen Doktoranden gemacht, der ein wirklich anständiger Kerl ist.

Mein Professor dachte tatsächlich, daß er mich in dieser Woche nochmal einspannen könnte, und hat gleich am ersten Tag verlangt, daß ich ihm ein paar Graphiken mache.

Ich habe ihm eindeutig klargemacht, daß er mir nichts mehr zu sagen habe, und daß ich in dieser Woche besseres zu tun habe. Und wenn er irgendwelche Graphiken von mir will, dann gibt es die nur gegen einen angemessenen Stundensatz. Wie es in der freien Wirtschaft so üblich ist.

Der Herr Dr. Dr. hc Prof. Sonnenkönig ist aus allen Wolken gefallen und hat sich die Woche nicht mehr blicken lassen. Daß jemand mit ihm so umgeht war für ihn etwas völlig unbekanntes.