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Schuld daran: “unfähige Professoren”

Hadmut Danisch
12.12.2008 19:24

Altkanzler Helmut Schmidt hat laut SPIEGEL Schülern einiges gesagt. Unter anderem das:

“Wenn Sie sich aber für einen Beruf oder eine Ausbildung entschieden haben, dann sollten Sie Ihren Weg mit Ernst und mit Fleiß beschreiten, statt endlos herumzustudieren. Die durchschnittliche Studiendauer an deutschen Universitäten ist skandalös; sie ist viel zu lang. Und das geht nicht auf Kosten der Studenten, sondern auf Kosten anderer, in vielen Fällen auf Kosten der Eltern. Einer der Gründe für diese lange Studienzeit ist die Unfähigkeit deutscher Professoren, ihre eigenen Universitäten betriebswirtschaftlich vernünftig zu organisieren.”

Jetzt bin ich von Schmidt nicht sonderlich überzeugt. Weder von dem, was er sonst so sagt, noch von seiner Art und Weise, mit seiner Qualmerei umzugehen. Insofern werde ich mich davor hüten in den fragwürdigen Standpunkt zu verfallen, daß mir nicht gefällt und ich nicht für gut halte, was der Mann sagt, aber wenn’s mir gerade mal zufällig in den Kram paßt, dann ist es plötzlich toll. Das wäre ja genau der Zweckopportunismus, den ich für gewöhnlich kritisiere.

Richtig ist aber, daß viele Professoren ihre Universitäten nicht vernünftig organisieren können (in betriebswirtschaftlicher und auch in anderer Hinsicht). Weil sie das nie lernen und es nie von ihnen gefordert wird.

Kommentare dazu?

3 Kommentare (RSS-Feed)

Battleaxe
12.12.2008 22:44
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>Insofern werde ich mich davor hüten in den >fragwürdigen Standpunkt zu verfallen, daß mir nicht >gefällt und ich nicht für gut halte, was der Mann >sagt, aber wenn’s mir gerade mal zufällig in den Kram >paßt, dann ist es plötzlich toll. Das wäre ja genau >der Zweckopportunismus, den ich für gewöhnlich >kritisiere.

Das Gegenteil halte ich für einen Fehler:
Wenn ich Person A ablehne wegen Tatsache B ist damit nicht gesagt dass sie vernünftige Aussagen zu C machen kann.
Dieses zu würdigen ist nicht Opportunismus sondern Größe z.B.: “Ich find dich Sch*, aber was Du zur Gentechnik sagst ist absolute Spitze”
Auch ein Süchtiger kann logisch denken. Sucht != doof.
Viele Süchtige waren begnadete Künstler.

Zu den Professoren: Sollte nicht die Verwaltung der Hochschulen diese Verwalten und die Professoren für den “Content” sorgen?
Jeder Betrieb hat eine Verwaltung die dafür sorgt dass er funktioniert. Sie hat zumeist wenig Ahnung (bis auf den Boss) was der Betrieb so genau macht (was das wirkliche “Knowhow” der Firma ist), doch sie bildet das Rückgrat der Firma. Die Spezialisten in der Fertigung und Forschung brauchen dieses Korsett um “ihre” Arbeit gut zu machen.


Stefan
13.12.2008 4:09
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Genau.

Das, was Du meinst, Hadmut, ist Eklektizismus – nicht Opportunismus. Sich rauspicken, was einem gereade paßt. Übrigens: Ich nehme noch eine der Kirschen von der Sachertorte – ja, die aus der Mitte, bitte! 🙂


Hadmut
13.12.2008 12:06
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Oh, da hab ich wohl ne schlechte Woche erwischt, diese Woche krieg ich viel Haue wegen falsch gewählter Begriffe.

Wobei ich sagen muß, daß mir das Wort Eklektizismus noch nie untergekommen ist. Wieder ein neues Wort gelernt.