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Exzellenzinitiative als Rohrkrepierer – warum schließt man die Uni Karlsruhe nicht?

Hadmut Danisch
10.10.2008 17:36

Was hatte man da ein Theater um die Exzellenziniative gemacht, Millionen ausgegeben, die Uni Karlsruhe und die beiden Münchner Unversitäten als “exzellent” hingestellt. Und nu? Rohrkrepierer. Außer Spesen und leeren Versprechungen nichts gewesen.

Wie z. B. Die Welt und DER SPIEGEL berichten, ist das Abschneiden deutscher Universitäten blamabel. Die Münchner Universitäten sind massiv abgerutscht, Karlsruhe taucht (laut Welt) nicht mal unter den Top 200 auf.

Das muß man sich mal überlegen: Da werden massiv Steuergelder reingepumpt, Studiengebühren obendrein, Spenden noch dazu, ein SAP-Gründer spendet noch 200 Millionen – und das verpufft alles wirkungslos.

Wäre es nicht in der Summe billiger und effektiver, die Universität Karlsruhe zu schließen und jedem Studenten ein Auslandsstipendium zu schenken? In der Industrie wird regelmäßig überprüft, ob es billiger ist, etwas selbst zu machen, oder es zu “outsourcen”.

Rechnen wir mal:

Die Uni Karlsruhe hatte zu meiner Zeit knapp 20.000 Studenten, ich vermute, das ist immer noch so.

Ich bin im Studium mit 700 DM monatlich ausgekommen, aber Ausland ist teurer, also geben wir jedem, sagen wir einfach mal 1500 Euro im Monat, also 18.000 Euro im Jahr. Es kommen ja auch Reisekosten dazu, vielleicht ein paar Bücher. Das sollte eigentlich satt zum Studieren reichen. Gut, packen wir noch ein paar Studiengebühren drauf, geben wir dem Studenten 30.000 Euro im Jahr. Einfach so. Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung wäre froh, wenn sie 30.000 Euro im Jahr netto bekäme. Damit wären wir pro Jahr bei 600 Millionen Euro.

Das ist meines Wissens kaum mehr, als der ganze Laden in Karlsruhe jährlich kostet. Genau weiß ich es nicht, aber billig sind die Brüder nicht. Berücksichtigt man, daß man das Gelände ja für ziemlich viel Geld auch an Firmen vermieten könnte und daß meine obige Schätzung extra-satt angelegt ist, in der Realität wird man meist viel weniger Geld brauchen, wäre es meines Erachtens billiger und besser, die Universität Karlsruhe einfach zu schließen und jedem Studenten ein Stipendium für eine Universität zu spendieren, die es in die Top 200 schafft.

🙂

Ein Kommentar (RSS-Feed)

[…] Fundierter klingt da schon der folgende Artikel, den ich gerade gelesen habe, der sich auf die Uni Karlsruhe bezieht – sicherlich kann man ihn zumindest Teilweise auch auf München anwenden, aber selbst wenn nicht, eine sehr interessante Rechnung: https://www.danisch.de/blog/2008/10/10/exzellenzinitiative-als-rohrkrepierer-warum-schliest-man-die-u… […]