Forschungsmafia: Titelhandel · Forschungsbetrug · Wissenschaftskorruption · Hochschulkriminalität

Zum Tod von Professor Andreas Pfitzmann

Hadmut Danisch
24.9.2010 19:36

Es geht gerade die Meldung herum, daß Professor Andreas Pfitzman von der TU Dresden gestern verstorben sei.

Ein Nachruf, ein Dank, und etwas, was man zu Lebzeiten eines Wissenschaftlers nicht öffentlich sagen kann.

Normalerweise glaube ich Todesnachrichten über Sicherheitsfachleute aus Prinzip erst, wenn sie authentisch und beweisbar übermittelt wurden. Da die Meldung aber heute schon länger herumschwirrt und immer noch auf der Fakultätsseite steht, nehme ich an, daß sie wahr ist.

Über mein sehr ungewöhnliches Verhältnis zu Andreas Pfitzmann.

Wer mich, mein Blog, meinen Hintergrund kennt weiß, daß ich seit 1998 mit der Willkür, der Inkompetenz und der Korruption in der Hochschulinformatik, besonders in der Sicherheitstechnik und der Kryptographie, zu kämpfen habe. Hintergrund war der Streit um meine Promotion, weil ich in Karlsruhe an einen ebenso inkompetenten wie korrupten Professor kam, der Doktorgrade nicht nach Leistung, sondern nach den geldwerten Vorteilen vergab, die der Doktorand ihm verschaffte. Als ich 6 Wochen vor dem Prüfungstermin (Auszeichnung war avisiert, Termin mit dem Zweitgutachter abgesprochen) meine Mitarbeiterstelle zum Prüfungstermin kündigte, rutschte ich – ohne das zu ahnen – in den deutlich teureren Promotionstarif für externe Promotionen nach der Preisliste, den „Standards der Fakultät”. Und weil die Fakultät nicht bekam, was sie forderte, lehnte sie die Dissertation mit fachlich falschen Gutachten ab.

Daraus entwickelte sich ein jahrelanger Streit, in dem die Fakultät jede Menge korrupter Ersatzprüfer und Gerichtsgutachter herbeibrachte, die allesamt auf Bestellung die Ablehnung als richtig und meine Dissertation als falsch hinstellten – wie sich später herausstellte, blanko und auf Gefälligkeit, nämlich ohne die Dissertation oder meine Einwände gelesen zu haben und ohne ihre Aussagen begründen oder verteidigen zu können. Nichts stimmte, alles nur gelogen und betrogen, alles fachlich falsch, alles als Blindgutachten erstellt, ohne etwas geprüft zu haben.

Auf der anderen Seite hatte ich erhebliche Schwierigkeiten, selbst Gutachter zu finden. Daß ich Recht habe, haben mir einige gesagt. Aber daß sie nicht daran dächten, mir das zu bestätigen, haben davon auch fast alle gesagt. Man stellt sich nicht gegen die Mafia. Auch die Suche nach einer anderen Promotionsstelle verlief so. Fast alle Professoren, bei denen ich um eine alternative Promotionsmöglichkeit angefragt habe, haben entweder mit den absurdesten Ausreden abgelehnt oder – ganz unverschämt – die Hand aufgehalten und versucht, meine Notlage auszunutzen. Wenn man zusammengeschlagen am Boden liegt, kommen noch welche und nehmen einen aus.

Offen, öffentlich, hat mir in Deutschland niemand geholfen. Das würde sich kein Professor leisten können, sich gegen die Mafiastrukturen, sich gegen die allgegenwärtige Korruption, gegen die unbeschreibliche Willkür und Inkompetenz zu stellen. Wer das macht, wird von der Meute zusammengetreten.

Es haben mir aber einige geholfen. Ein paar deutsche Informatik-Professoren, die ich an einer Hand abzählen kann, haben mir hinter den Kulissen erheblich geholfen und sich für mich eingesetzt. Nochmal eine Handvoll Professoren hat mir zumindest viele nützliche Informationen gegeben, teils in konspirativen Treffen am hintersten versteckten Tisch eines Cafés in einer anderen Stadt oder auch mal ein Gespräch im Wald. Kaum einer wollte mit mir gesehen werden.

Einer der ganz wenigen Leute in Deutschland, die mir geholfen haben, ohne dafür die Hand aufzuhalten, war Professor Andreas Pfitzmann.

Hintergrund dessen war, daß er meine Situation kannte, weil er selbst mit den selben Leuten einen ähnlichen Streit hatte. Pfitzmann war auch in Karlsruhe Doktorand, nur ein paar Jahre vor mir und an einem anderen Institut, bei einem anderen Professor. Aber der korrupte Professor, der mir die Promotion kaputt gemacht hat, mein „Doktorvater” Thomas Beth, wollte damals auch Pfitzmann die Promotion kaputt machen, obwohl – und weil – er damit überhaupt nichts zu tun hatte. Beth nahm für sich in Anspruch, einer der vier größten Kryptologen und Sicherheitsfachleute weltweit zu sein, der einzig fähige in Deutschland, und an der Fakultät ohnehin das Monopol und die alleinige Lufthoheit über Themen der Sicherheit zu haben und völlig allein entscheiden zu können, was falsch und was richtig ist. Er war der Meinung, daß in Karlsruhe kein Weg zur Promotion in Sicherheitsthemen an ihm (und seinem Bankkonto) vorbeiführen kann und attackierte deshalb Pfitzmanns Promotion. In Karlsruhe werden – wie fast überall – Dissertationen 2 Wochen ausgelegt und jeder Professor kann (verfassungswidrig!) Widerspruch einlegen. Beth legte Widerspruch gegen Pfitzmanns Promotion ein und verursachte damit einen riesigen Streit, konnte seinen Widerspruch aber nicht begründen. Man zog einige externe Gutachter hinzu, die allesamt bestätigten, daß Beths Widerspruch gegen Pfitzmanns Dissertation substanzlos und aus der Luft gegriffen ist. Im Ergebnis konnte Beth die Promotion um etwa ein dreiviertel Jahr verzögern und Pfitzmann die Note versauen. Beth hat mehreren Doktoranden die Promotion versaut, mal mehr, mal weniger. Meines Wissens war Pfitzmann der erste, ich der letzte der Doktoranden, deren Promotion Beth aus korrupten Absichten heraus sabotiert hat oder das versuchte. Beth starb 2005.

Der Streit um Pfitzmanns Promotion kam nie so richtig ans Licht, sprach sich aber in der Szene herum. Vor allem, weil die Fakultät sich später von denen Professoren anderer Universitäten, die Pfitzmann geholfen hatten, einen nach dem anderen vorknöpfte und abstrafte. Beispielsweise über den enormen Einfluß auf die DFG. Da wurden diesen Leuten systematisch Forschungsprojekte kaputtgeschlagen, massiv Gelder abgedreht, Institute ruiniert, Leute diskreditiert. Das sprach sich allgemein herum, und auf einen solchen Konflikt wollte sich auch niemand mehr einlassen. Wie bei der Schutzgelderpressung durch die Mafia, da schweigt auch jeder, um seine Haut nicht zu gefährden. Zwar stand Beth mit seinem Einspruch gegen Pfitzmanns Dissertation sogar in Karlsruhe damals fast allein gegen alle. Und jeder wußte, daß Beth nur aus unlauteren Interessen heraus dummes Zeug behauptet hatte. Aber die eherne Regel besagt, daß im Streit immer der ranghöhere gewinnt. Immer. Einem Doktoranden gegen einen Professor zu helfen gilt als unverzeihlich.

Pfitzmann gehörte jedoch zu den wenigen, die mir wenigstens im Stillen geholfen haben. Durch Zuspruch, durch Ideen, durch Hinweise. Pfitzmann tat das Unverzeihliche, das sich sonst fast niemand mehr traute.

Pfitzmann war der einzige Informatik-Professor in Deutschland, der trotz des bereits eskalierten und an die Öffentlichkeit gelangten Promotionsstreites noch bereit war, mich als Doktoranden anzunehmen. Der den Mut hatte, sich gegen die Mafia zu stellen. Und das selbst dann noch, als die an der Uni Karlsruhe nicht seltenen Nachstellungen gegen abtrünnige Doktoranden einsetzten. Daß ich 2003 beruflich nach Dresden zog, war reiner Zufall und hatte mit Pfitzmann nichts zu tun, aber sofort fingen Leute an in meinem und Pfitzmanns Bekanntenkreis herumzuschnüffeln, was ich in Dresden zu tun habe und ob es eine Verbindung zu ihm gäbe. Wir wurden uns dann aber einig, es bleiben zu lassen, weil das für ihn und für mich mehr Nach- als Vorteile hätte, weil die breite deutsche Wissenschaftsmeute, die sich immer irgendwelche Ausreden sucht, letztlich nur unterstellt hätte, daß Pfitzmann mir, dem von Karlsruhe für lebenslänglich unfähig erklärten Informatiker, die Promotion nur aus Rache an Beth hinterhergeworfen hätte. Es hätte uns beiden geschadet.

Dafür stand mir Pfitzmann – als einer von nur zwei deutschen Professoren – immerhin als Gerichtsgutachter zur Verfügung. Das Gericht hatte die Uni und mich aufgefordert, Gutachter vorzuschlagen. Pfitzmann war bereit gutachterlich zu bestätigen, daß die Bewerbungen von Beth und des ETH-Professors Ueli Maurer falsch und unvertretbar sind. Und im Gegensatz zu den anderen „Sachverständigen” und „Prüfern” hat er seine Meinung nicht blind oder nach parteilichkeit getroffen, sondern sich das angesehen, durchgelesen, drüber nachgedacht, Rückfragen gestellt, sich eine fachliche Meinung gebildet. Denn im Gegensatz zu den anderen Sachverständigen und Prüfern war Pfitzmann dazu auch fachlich in der Lage. Pfitzmann hat nicht, wie man nach der Vorgeschichte vielleicht vermuten könnte und wie es in Deutschland üblich ist, ein Gefälligkeits- oder Rachegutachten mit umgekehrtem Vorzeichen erstellt. Trotz des hohen Schadens, den Beth Pfitzmann zugefügt hatte, und trotz der unbestrittenen Antipathie Beth gegenüber wollte Pfitzmann nie ein parteiisches oder interessengefärbtes Gutachten erstellen. Die fachliche Richtigkeit und Vertretbarkeit war der einzige Maßstab.

Die Uni Karlsruhe lehnte aber beide von mir vorgeschlagenen Professoren (und ich hatte nur diese zwei) als befangen ab – weil sie mit beiden zutiefst zerstritten sei. Und das Gericht folgte der Ablehnung. Deshalb kam es nie zum Gutachten, und deshalb gab es keine von mir benannten Sachverständigen.

Von Pfitzmann kam auch der Anstoß, daß die Gesellschaft für Informatik sich doch eigentlich mal an ihre vorgeblichen ethischen Leitlinien halten könnte, daß man überhaupt mal ethisch handeln könne, und in der Konsequenz eigentlich Beth, einige andere Karlsruher Professoren und letztendlich die ganze Fakultät aus der GI werfen müßte. Wir mußten dann aber feststellen, daß der Karlsruher Einfluß in der GI sehr groß, die praktische Bedeutung ethischer Leitlinien in der GI aber nahezu gleich Null ist. Und daß die GI nicht ethisch, sondern Teil des Problems ist. Daß am Ende Resignation, aber nicht Kapitulation steht.

Nach diesen Geschehnissen hatte ich immer wieder mal gelegentlichen fachlichen Kontakt zu Fragen der IT Sicherheit mit ihm.

Andreas Pfitzmann war einer der ganz, ganz wenigen ehrlichen und seriösen deutschen Informatik-Professoren. Der ganz wenigen.

Es ist traurig, daß man es in Deutschland nicht öffentlich – zu dessen Lebzeiten – sagen kann, daß ein Professor seriös und ehrlich ist. Weil man ihm damit nur schaden würde. Weil er von der „Community” ausgeschlossen und abgestraft würde.

17 Kommentare (RSS-Feed)

Annette Brückner
24.9.2010 20:24
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Herrn Prof. Pfitzmann habe ich bei der Anhörung zum BSI-Gesetz im DBT im letzten Jahr kennen gelernt und seine ruhig, sachlich fundierte und überzeugende Argumentation im Gutachten und Sachvortrag bewundert und geschätzt.

Dass es Professoren wie ihn – mit Stimme, Werten und Haltung – gibt in der deutschen Hochschulszene empfand ich als Hoffnungsschimmer und wesentliche Stütze einer Bewegung für die informationelle Selbstbestimmung. Ich habe heute bestürzt und fassungslos von seinem Tod erfahren.

Mein Mitgefühl gilt seiner Familie und allen, die ihm beruflich und menschlich nahe standen.

Annette Brückner


[…] Andreas Pfitzmann war einer der ganz, ganz wenigen ehrlichen und seriösen deutschen Informatik-Professoren. Der ganz wenigen … forschungsmafia […]


Jason
27.9.2010 2:59
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Leider ist in Deutschland so, dass diese Form der verschwiegenen Korruption weit verbreitet ist. Ich hatte schon mehrfach das zweifelhafte Vergnügen, direkt in der Schusslinie zu stehen. Von der Wissenschaft über die Politik bis zur Polizei, Vorteile (bzw. die Abwendung von Nachteilen) werden bis aufs Blut geschützt.


J.R.
27.9.2010 10:00
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Ich habe vor 20 Jahren in meiner Diplomarbeit über neuronale Netze und deren Trainingsalgorithmen empirisch festgestellt, dass einige Behauptungen über beschleunigte Trainingsverfahren schlichtweg falsch waren. Diese Algorithmen mögen in bestimmten Fällen schneller zum Ergebnis führen, sind aber nicht generell einsetzbar.

Der Kommentar meines Professors “Lass das aus deiner Arbeit raus. Es steht in zu vielen Büchern.”


S.W.
27.9.2010 16:12
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I started to read “Adele”.
I worked also at the University of Karlsruhe (or KIT), but left Germany more than a decade ago. I could relate to a lot you are writing, and I am especially shocked by the elitist behavior of the professors in Karlsruhe. IMHO this behavior is a disgrace for their subject. However, some of your criticism is also base on a lack of clarity around the tasks of a University. E.g., founding of companies can and should be supported in a University – as you wrote yourself, a lot of the work going on could have been led to commercial activities but didn’t. One can of course argue how to do it.
Anyway, I think your work is sooner or later leading to a debate and catharsis in Germany. You may increase your impact if you publish some of you work in English. It may also help to set up a Wiki to collect similar cases – e.g., Wikileaks.


Hadmut Danisch
27.9.2010 19:08
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@S.W.: Thanks for your comment, good points.

The behavior of german professors is a disgrace for the german science in common, but who cares? In Germany professors are public officials and cannot be fired easily.

I agree with you that Universities should support the founding of companies, but you must differentiate these companies. Founding companies is acceptable and expected as long as these are regular companies based on high technology. It is not acceptable if these companies are just facilities for money laundering, fraud, peculation, or imposture, as many of the university-founded companies I’ve seen have been. And it is inacceptable if the University (and thus the public) pays for employees and equipment, which are in fact used in a company for the professor’s personal benefit. It is furthermore inacceptable if the professor becomes more and more dependent of these payments, and starts to sell doctorates or to demand protection money.

I also agree with you that publishing in english would have more impact. I doubt that anything will improve in Germany without force from outer space, i.e. other countries. Germany does never improve anything on it’s own, it always needs external force, e.g. through the european community. Unfortunately, i am too short of time to publish everything twice, german and english. I hardly find the time to publish what I want to publish in german. However, I am planning to open another blog in english to publish examples of corruption in the german scientific community, and to give an idea that in Germany 2+2=4 is valid only as long as you pay the protection money. But I am not happy with the limitations of WordPress, therefore I plan to write my own blog software tailored for my individual needs. Once this is up and running, I’ll open one or more english blogs about photography, technical subjects, and scientific fraud and crime.


J.
27.9.2010 20:38
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Own Blog software? Ask fefe …


Hadmut Danisch
27.9.2010 20:58
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Fefe’s Blog is rather the absence of a blog software.

I have a heap of functions in mind that I would expect from a blog software.


S.W.
28.9.2010 9:49
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>… cannot be fired easily.
That is not the point. Professors can not be fired easily everywhere once tenured. While tenure is a very privileged position, it is at MIT, Stanford, Harvard, Oxford, Cambridge the same as it is in Karlsruhe. And there is a reason for tenure – to protect the tenured professor from political and economic influence.
The problem is not the tenure. The problem is tenure for the wrong people – the selection process – or in fact the whole education system, leading to the availability of only the wrong people.
The system is re-creating itself, senior people setting examples for junior ones, who then replicate that behavior. An escape, a systemic change, is almost impossible. Any potential change is a challenge to the system and needs to be prevented.
That explains also the unofficial comment you got from Tichy “we can’t let him become a professor”. The trouble was not your dissertation. The trouble was your potential threat you posed to the system, and people failing to recognise that change can actually be a good thing.

> It is not acceptable if these companies are just facilities for >money laundering, fraud, peculation, or imposture, as many of the >university-founded companies I’ve seen have been.
No debate here.
>
>And it is inacceptable if the University (and thus the public) pays >for employees and equipment, which are in fact used in a company for >the professor’s personal benefit.
Interestingly enough, I only agree partially agree with this statement.
Stimulation of economic activity is a goal of government. And personal benefit is key driver for all economic activity.
Creating a company out of nothing, even if there is a technology created at the University available, is difficult – most start-ups don’t make it. But it would be beneficial for the public if more companies would make it, creating employment and tax revenue.
So there is a good justification for supporting start-ups out of Universities.

While I agree there needs to be a separation between public funds and private funds, a start-up support program is in the public interest.

>It is furthermore inacceptable if the professor becomes more and >more dependent of these payments, and starts to sell doctorates or >to demand protection money.

No debate here.
However, please be aware that industry cooperations are in Germany the only way to raise funds for certain expenses.
The University of Karlsruhe can’t even pay for coffee and cookies for a visitor out of public funds. Which I think is a disgrace as well.

>I also agree with you that publishing in english would have more impact. I doubt that anything will improve in Germany without force from outer space,

See my remarks about the system replicating itself.
Most people simply don’t know any better.
Outside stimulus is required.

> therefore I plan to write my own blog software tailored for my >individual needs. Once this is up and running, I’ll open one or more >english blogs about photography, technical subjects, and scientific >fraud and crime.

I would say WordPress or Mediawiki is good enough.
Your priorities should depend on what you want – trying to change the system or writing software?


S.W.
28.9.2010 10:08
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Actually, Tichy should now better with his PhD from Carnegie-Mellon. But then again, he has been in Karlsruhe for a long time and people adapt.


S.W.
29.9.2010 18:21
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Dear H,

I have a question regarding what you call “corruption”:
Wikipedia says: “Political corruption is the use of legislated powers by government officials for illegitimate private gain.”

My understanding is that the professors in the cases that you describe in “Adele” did not demand the payment for collaboration with industry for private gain, but rather to fund their work at the University – which is not private gain.

Do you assume private gain? Can you prove private gain?
The legal situation in Germany may be different (and I agree that that counts). Still, for me corruption involves private gain as well.

And I think there is at least a moral distinction between getting money for private gain and trying to get your work-group funded.
Please also note a lot of well known Universities (MIT, Stanford, Harvard, Carnegie Mellon and others) fund some of their work through private donations.


Hadmut Danisch
29.9.2010 19:43
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@S.W.:

You have to consider two different aspects.

One is the acceptance of benefits by a public official, which is a crime under German law (Vorteilsannahme, § 331 StGB). An official is not allowed to take or demand benefits for exercising his duties. This does not require private gain, because the law says „for himself or any third party”. A university is also such a third party. So if a professor accepts or demands any form of payment for an examination like diploma or doctorate, he commits a crime, not matter whether he takes the benefit for his private gain or for the university to fund their work (even the work of other professors). If the law does not state that there are examination fees, there must not be any payment or other benefit. By the way, the one who provides the benefit commits crime as well (Vorteilsgewährung, § 333 StGB).

The other aspect is, whether the term ‘corruption’ applies. The german criminal law does not define that term, although the whole section containing the articles mentioned above is commonly referred as the corruption section. So it is rather a question of moral or scientific misconduct whether this term applies. However, in public and by Transparency International the term corruption is in Germany defined in the way you cite.

From my point of view, the term applies without any doubt. For two reasons. The first reason is, that in many cases where people have or offer to pay for diploma or doctorate pay to the professor directly, usually hidden in a consulting contract (which, btw., is another crime, money laundring). Even if the benefit is payed to the university (german universities usually have bank accounts for this), the professor has the benefit at the end of the day, e.g. because the university grants more travel expenses to be spent for conferences or other visits to universities, which are just camouflaged as business trips, but in fact are holidays. Or the university might buy an expensive computer and lend it permanently to the professor at his home, e.g. for his wife or children, which again is money laundring and fiscal fraud. In more complicated cases of money laundring, the university might contract the professor’s wife or a company formally belonging to his wife, for some dummy jobs. There are so many ways to bring the money to the professor’s pockets.

Even if the benefits are taken for funding the work only (which, again is a crime because the university is a third party in the legal sense), this is a private benefit for the professor at the end of the day. The more research is done at the professor’s institute, the more valuable the professor is, e.g. when renegotiating his income, when moving to other universities, or with any other benefits.

A professor might collect money to get his work-group funded. This is nowadays even considered as one of his tasks. But never, under no circumstances, must collecting money – whether for private benefit or not – interfere in any way with official tasks like examinations. Never.

But you hit exactly the most important point and problem: The german professorship is badly designed in exactly the aspect, that he is expected to collect money on one hand, and to perform official tasks without interfering with money on the other hand. Unfortunately, in germany professors are not educated in any way. Ironically, professor is one of the professions without any formal education, where people do not have to prove any skills or competences to become professor. Most german professors don’t even know (and don’t believe if you tell) that the doctorate is a formal examination. Many of them believe that the doctorate is something professors can give away arbitrarily, that this right is given to them for trading.


S.W.
30.9.2010 10:07
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Dear H.,

while you are correct in most points, working in a university or country that would police this effectively would cause me to run away as quickly as possible. Also this would prevent universities from attracting good people from abroad.

Also your last point:
>Even if the benefits are taken for funding the work only (which, again is a crime because the university is a third party in the legal sense), >this is a private benefit for the professor at the end of the day. The more research is done at the professor’s institute, the more valuable the professor is, e.g. when renegotiating his income, when moving to other universities, or with any other benefits.

If you think this to its bitter end, for every task you do in your job which lets you gain skills and experience you would need to quantify the monetary value (e.g., in increased salary in another job) and tax it as “benefits in kind”. You can not be serious about this point.
Enforcing this would not make the universities more productive, but put bring them to a grinding halt.

Also your attitude to this reminds me of a German illness, very well illustrated in this Reuters ticker news:
http://www.reuters.com/article/idUSTRE5B74ED20091208


Hadmut Danisch
30.9.2010 10:17
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Wrong. Completely wrong.

All the professor needs to do in order to keep home, dry, and clean, is to keep his official tasks like examinations such as diploma and doctorate, and expertises completely separate and distinct from his research and business.

I cannot accept your point of view, because my point of view as someone who has been extorted for protection money is completely different. You have to take into consideration the collateral damage the system you propose causes.


S.W.
30.9.2010 11:19
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Maybe I misunderstood you. So you are saying a professor can accept money for research, even if this leads to “private gain”?


Hadmut Danisch
30.9.2010 11:30
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It’s not my opinion. It’s the law and what politicians and prosecutors say. Virtually all professors have permissions for sideline jobs. Especially professors in medicine all have their sideline income, sometimes much more than their regular professoral income. In theory, they have to live in two worlds, the commercial world and the official world, and keep things distinct. Most of them fail to do so. It’s a contradiction in terms.

I do not agree with that, but that’s how it is.


S.W.
30.9.2010 22:14
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Dear H.,

I think there is some confusion (at least with me), maybe we can try to differentiate between cases.

Neglecting undergraduate education, among others (e.g., administration, proposal evaluation, peer review) the following are some of the main research oriented tasks a professor should do.

(1) Graduate supervision and examinations (e.g., doctoral and master students)

(2) Research funding acquisition (from public and private sources) and project execution.

(3) Publication and knowledge dissemination

(4) Knowledge transfer and exploitation (industry consulting, exploitation of commercial opportunities)

These tasks are related to each other. I try to describe a general situation, the situation in Germany is a variant of this.

(re 1) Typically, if a PhD student has been accepted by the University, a Professor and a PhD student have to find and accept each other in a student/advisor role. The university may charge tuition fees, which have to be paid by the PhD student. If the advisor has a funded research project, the research project may cover the tuition fees and living expenses. Examination costs etc are covered by tuition fees or may be charged extra.

(re 2) If a research project has been acquired, the student can be paid out of it – sometimes in form of a stipend, sometimes in form of employment. Sometimes the salary of the professor can be covered by this as well – sometimes even augmented, dependent on particular regulations that apply in different countries and funding source.
Typically the project comes with specific deliverables or at least research goals, which need to be delivered or fulfilled. PhD students are working on these projects, their result contribute to it.
A research project is typically been acquired in an area of expertise, and may also be used to augment or develop the expertise.

(re 3) Knowledge dissemination in Computer Science typically means going to conferences and writing journal articles.
Conferences locations are sometimes sunny (e.g., Santa Barbara) and on the beach, and sometimes not so sunny (e.g., Tromso). Going to a conference costs money. Socializing with other conference participants in an important part of the conference – building up trust relationships and idea generation. Typically conference tips are paid out of research grants or other earmarked funds.

(re 4) Especially in engineering type disciplines there is also the opportunity for commercial and business exploitation of generated knowledge. Funding agencies typically don’t fund research just for the generation of knowledge – they often expect economic activity, sometimes to make a specific technology sustainable (this is often the case for research originating from the US Department Of Defense).
Business consulting has two functions – it (a) enables the professor to learn about real (!) problems instead of the made ones in academia, and also provides the opportunity for knowledge transfer, once some research based on real problems has been done.

(2 + 4) can (sometimes should) lead to private gain.

(1) Should not.

Correct?